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Nutzungsbedingungen

für das Spielen auf den öffentlichen Gameservern

Kürzel: TOS
Dokumenten-ID: C2PLAY-30
Ersetzt: C2PLAY-29
Veröffentlicht: 24. August 2024
Inkrafttreten: 1. September 2024


Teil I: Einführung

1.0 Vorbestimmungen

  • 1.1 Die Nutzungsbedingungen, auch Terms of Service genannt und mit „TOS“ abgekürzt, sind dieses Dokument. Sie bilden eine verbindliche Handlungs- und Anspruchsgrundlage für Spieler und Administratoren und betreffen das Spiel auf den Gameservern und seine Organisation. Maßnahmen gegen Nutzerkonten erfolgen mit Ausnahme von Artikel 12.2 (Personenbezogene Ausschlüsse) daher nur aufgrund von Handlungen, die damit in Verbindung stehen.
  • 1.2 Diese Nutzungsbedingungen haben als allgemeinverbindliches Vertragsdokument Geltung für alle Spieler und Administratoren, sie regeln jedoch keine Ansprüche, die Spielern unter Umständen aus kostenpflichtigen Dienstleistungen zustehen. Der Vorrang zwingender gesetzlicher Bestimmungen oder individueller Vereinbarungen wird durch sie nicht berührt. Eine aus sachlicher Sicht nicht gerechtfertigte individuelle Vereinbarung oder Erklärung oder eine solche, die zu einer offensichtlichen Ungleichbehandlung im Verhältnis zu anderen Nutzern führt, ist unzulässig.
  • 1.3 Die Auslegung dieser Nutzungsbedingungen erfolgt zunächst autonom. Gleichwohl gilt, dass eine Bestimmung dieser Nutzungsbedingungen durch eine fremde Rechtsnorm verdrängt wird, wenn diese im Widerspruch zu einer zwingenden lokalen oder unionsrechtlich anzuwendenden Rechtsnorm steht.

  • 1.4 Änderungen an diesen Nutzungsbedingungen führen nicht zur Unwirksamkeit früherer Sanktionen, sofern nichts anderes bestimmt ist. Änderungen können nicht rückwirkend auf frühere Fälle angewandt werden, wenn dies zu einem Nachteil für den Betroffenen führen würde. Nachteilige Änderungen treten frühestens eine Woche nach ihrer Änderung oder Verkündung in Kraft, wenn keine längere Frist bestimmt ist; die Übrigen sofort.

  • 1.5 Die für Spieler relevanten Regeln sind in den Artikeln 4 bis 7 und hinterlegt, deren Rechte in den Artikeln 13 bis 16.
  • 1.6 Bei der Berechnung von Fristen ist die mitteleuropäische Normalzeit (MEZ) bzw. Sommerzeit (MESZ) maßgeblich.
  • 1.7 Andere Sprachen als Deutsch und Englisch dienen nur der Verständlichkeit.

2.0 Begriffe und Erläuterungen

  • 2.1 Als Maßnahme gilt jeder administrative Eingriff in ein Benutzerkonto zum Zwecke der Sanktion (etwa ein vorübergehender oder dauerhafter Kontoausschluss, die Deaktivierung bestimmter Funktionen) oder bloßen Maßregelung (etwa durch Kicks, Verschieben in den Zuschauerbereich).
  • 2.2 Maßregelungen haben typischerweise keine oder nur kurzfristige Auswirkungen auf das Benutzerkonto, weil sie nicht der Strafe dienen.

  • 2.3 Sanktionen sind solche Maßnahmen, die nicht der Maßregelung dienen, sondern mit denen ein Benutzerkonto über einen mittel- oder langfristigen Zeitraum teilweise oder vollständig eingeschränkt wird.
  • 2.4 Strikes sind Folge eines Kontoausschlusses und stellen einen grundsätzlich dauerhaften Vermerk im Benutzerkonto des Spielers dar. Ein Benutzerkonto, in dem drei Strikes hinterlegt sind, wird stets dauerhaft ausgeschlossen.

  • 2.5 Etwas ist förmlich, wenn es im Forum von Hand oder durch automatischen Vorgang verschriftlicht wurde.
  • 2.6 Als Inhalt gelten neben Spielernamen, Clantags, Spraytags und Profilbildern auch Äußerungen, gleich ob im Text- oder Sprachchat.

3.0 Wesentliche Grundsätze

  • 3.1 Jeder Spieler hat das grundsätzliche Recht, auf unseren Servern zu spielen; ein Rückgriff auf hausrechtsähnliche Befugnisse findet nicht statt. Konten, die mit einem offiziellen VAC-Ausschluss (Valve Anti-Cheat) belegt sind, sind hingegen vom Spiel ausgeschlossen.
  • 3.2 Alle Spieler sind gleichermaßen an die Nutzungsbedingungen gebunden. Eine abweichende Behandlung von einzelnen Spielern ist unzulässig, sondern es ist zu entscheiden, wie auch in jedem anderen Fall entschieden worden wäre.

  • 3.3 Einheitliches Vorgehen: Administratoren müssen in vergleichbaren Fällen vergleichbar entscheiden und sollen sich deshalb auch an der Entscheidungspraxis anderer Administratoren orientieren. Dieser Grundsatz gilt nicht, wenn dem Administrator nach den weiteren Bestimmungen ausdrücklich ein Ermessen eingeräumt und dieses nicht willkürlich ausgeübt wird.
  • 3.4 Es gilt das Transparenzgebot: Diskussionen und Verfahren sind öffentlich, wenn im Einzelfall keine Geheimhaltung festgelegt ist. Dies gilt insbesondere für Sanktionen gegen einzelne Spieler, die veröffentlicht und förmlich mit Nachweisen begründet werden müssen. Öffentlich sind auch die in den Artikel 13–16 (Teil IV: Spielerrechte) beschriebenen Verfahren. Einem Geheimhaltungsgebot unterliegen private oder personenbezogene Informationen, insbesondere der Inhalt privater Konversationen, sowie technische Informationen. Im Zweifel ist eine Entscheidung zu treffen.
  • 3.5 Unsere Plattform ist ein Ort, der frei von polarisierenden Themen aus dem Alltag sein soll. Deshalb sind politische und religiöse Inhalte in den öffentlichen Kanälen auf unserer Plattform grundsätzlich verboten, weil wir damit verbundenen Streit vermeiden und keine Position in diesen Konflikten einnehmen möchten.

Teil II: Regeln

4.0 Verhaltensregeln

4.1 Als Verhaltensregeln gelten:

  • 4.1.1 Führe keine Diskussionen über Politik oder Religion und teile auch im Übrigen keine derartigen Inhalte, etwa durch Nutzung von Namen oder Fotos von politischen oder religiösen Personen im Spielerprofil. In dem Sinne ist auch das Tragen oder Verbreiten von Länderflaggen, politischen und aktivistischen Symbolen untersagt.
  • 4.1.2 Nutze keine grob anstößigen Spielernamen, Clantags, Spraytags oder Profilbilder.
  • 4.1.3 Verwende nur die Sprachen Deutsch und Englisch. Nur so können andere Spieler Dich verstehen und wir darauf achten, dass alles mit rechten Dingen zugeht.
  • 4.1.4 Achte sowohl auf Deine Privatsphäre als auch auf die von anderen und teile keine personenbezogenen Daten in öffentlich zugänglichen Bereichen. Das Teilen von Inhalten, die Personen unter 14 Jahren zeigen, ist generell untersagt.
  • 4.1.5 Spiele nicht, wenn Deine Internetverbindung gestört oder nicht stabil ist und es dadurch zu Beeinträchtigungen des Spiels kommt.

4.2 Ein Verstoß gegen die Verhaltensregeln kann zu einer administrativen Verwarnung führen, es sei denn, ein Eingriff ist nach Maßgabe der nachfolgenden Bestimmung (4.3) für gewöhnlich nicht erforderlich. Wird der gleiche oder ein ähnlicher Verstoß innerhalb der Frist (Artikel 8.4) trotz Verwarnung fortgesetzt oder wiederholt, muss der Spieler zunächst maßgeregelt werden (etwa durch Kicks, Verschieben in den Zuschauerbereich). Ein Kontoausschluss kommt nur in Ausnahmefällen in Betracht; jedenfalls müssen mehrfache Versuche der Maßregelung scheitern. Dem Administrator obliegt ein Ermessen darin, ob er von Maßnahmen teilweise oder ganz absieht. Im Übrigen ist Artikel 9 (Verhältnismäßigkeit und Ermessen) zu beachten.

4.3 Ein Eingriff ist für gewöhnlich nicht erforderlich, wenn bei sachlicher Betrachtung keine Gefahr besteht, dass der Verstoß zu einem Konflikt führt. Das ist etwa dann anzunehmen, wenn wegen der Nutzung von Fremdsprachen die Verständlichkeit unter den Spielern gerade nicht beeinträchtigt ist, weil sich nur wenige Spieler auf dem Server befinden, die sich untereinander in ihrer Landessprache unterhalten.

4.4 Der Versuch ist nicht regelwidrig.

5.0 Regelverstöße

5.1 Als Regelverstoß gilt:

  • 5.1.1 Ungebührliches Verhalten: Unhöfliches Verhalten gegenüber anderen Spielern, insbesondere Beleidigungen und Provokationen.
  • 5.1.2 Griefing: Verhaltensweisen, die darauf abzielen, andere Spieler ohne sachlichen Grund am Spielen zu hindern oder dabei zu stören.
  • 5.1.3 Spamming: Das mehrfache, störende Übermitteln gleichartiger oder bedeutungsloser Nachrichten.
  • 5.1.4 Werbung: Das Verbreiten von unerwünschter Werbung. Als unerwünscht gilt Werbung, die in keinem Kontext zum Spiel steht.
  • 5.1.5 Bugusing und Glitching: Das Ausnutzen von Fehlern in Software, um sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen.
  • 5.1.6 Uppervent-Camping: Das Verweilen in Schächten, die dem gegnerischen Team naturgemäß nicht oder nur sehr schwer zugänglich sind.

5.2 Ein Regelverstoß führt zu einer administrativen Verwarnung. Wird der gleiche oder ein ähnlicher Verstoß innerhalb der Frist (Artikel 8.4) trotz Verwarnung fortgesetzt oder wiederholt, kann dies nach Ermessen des Administrators zu einem Kontoauschluss führen. Das Ermessen liegt darin, dass der Administrator bereits nach einer missachteten Verwarnung einen Kontoausschluss veranlassen kann, wenn er dies im Einzelfall für notwendig hält. Er kann zudem von einem Kontoausschluss oder weiteren Maßnahmen gänzlich absehen. Im Übrigen ist Artikel 9 (Verhältnismäßigkeit und Ermessen) zu beachten.

5.3 Der Versuch ist regelwidrig.

6.0 Schwerwiegende Regelverstöße

6.1 Als schwerwiegender Regelverstoß gilt:

  • 6.1.1 Inhalte, die darauf abzielen (Intention) oder dazu geeignet sind (Eignung), andere wegen oder im Zusammenhang mit ihren unveränderlichen Eigenschaften herabzuwürdigen oder zu diskriminieren, etwa der Herkunft wegen oder im Zusammenhang mit dem Geschlecht, insbesondere die Nutzung rassistischer oder sexuell belästigender Phrasen oder Begriffe. Eignung in diesem Zusammenhang bedeutet, dass es nicht fernliegend ist, dass der Inhalt auch entsprechend (also z. B. diskriminierend) verstanden werden kann, etwa dadurch, indem jemand ohne sachlichen Grund die Herkunft mit einer Beleidigung verknüpft. Wie etwas verstanden werden kann, ist aus Sicht eines unbefangenen Spielers zu bewerten, auf die Auslegung der beteiligten Spieler kommt es nicht an.
  • 6.1.2 Bedrohungen oder Beleidigungen, die über das Alltägliche hinausgehen und so schwerwiegend sind, dass es nicht angebracht erscheint, sie noch als normale Beleidigungen oder bloß ungebührliches Verhalten (Artikel 5.1.1) einzuordnen. Im Übrigen ist Artikel 12 (Personenbezogene Ausschlüsse) zu beachten.
  • 6.1.3 Das Verbreiten von pornographischen oder abstoßenden Inhalten.
  • 6.1.4 Das Benutzen von Funktionen, mit denen Regelverstöße gemeldet werden, im Wissen, dass kein Verstoß begangen wurde.
  • 6.1.5 (Entfallen)
  • 6.1.6 Das Umgehen von administrativen oder technischen Maßnahmen.

6.2 Ein schwerwiegender Regelverstoß führt nicht zwingend, aber in der Regel zu einem Kontoausschluss, ohne, dass eine vorherige administrative Verwarnung erfolgt. Im Übrigen ist Artikel 9 (Verhältnismäßigkeit und Ermessen) zu beachten.

6.3 Der Versuch ist regelwidrig.

7.0 Besonders schwerwiegende Regelverstöße

7.1 Als besonders schwerwiegender Regelverstoß gilt:

  • 7.1.1 Das Benutzen oder Bewerben von Programmen, die in das Spielgeschehen störend eingreifen (u. a. sogenannte Cheats, wie Aimbots oder Spinbots) oder einen eigenen, erheblichen Vorteil im Spiel verschaffen (u. a. sogenannte Wallhacks).
  • 7.1.2 Die Verbreitung von Inhalten, die Krankheit oder Tod wünschen oder mit denen Gewalt gefordert oder solche gutgeheißen wird, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen Einzelne.
  • 7.1.3 Die Nutzung von Namen oder Fotos im eigenen Spielerprofil von Diktatoren, Terroristen, Kriegsverbrechern, Serienmördern oder anderen Personen, die schwere Verbrechen begangen haben oder zu solchen aufrufen. Diese Norm ist nicht anwendbar, wenn die Eigenschaft umstritten ist.
  • 7.1.4 Die Verbreitung oder Billigung von terroristischen, nationalsozialistischen, antisemitischen oder anderen evident verfassungs- oder völkerrechtsfeindlichen Inhalten oder Bestrebungen, insbesondere durch Nutzung entsprechender Symbole (Flagge einer Terrororganisation) oder Grußformeln (Hitlergruß), durch Billigung entsprechender Verbrechen, etwa durch Billigung von Terroranschlägen oder Angriffskriegen.
  • 7.1.5 Die Verbreitung von Inhalten, die auf den unvorbereiteten Betrachter in hohem Maße verstörend und abstoßend wirken könnten, insbesondere reale Gewaltdarstellungen (Schockbilder); dazu zählen auch pornografische Inhalte, die nicht mehr in den Bereich gewöhnlicher Pornografie einzuordnen wären.

7.2 Im Falle eines besonders schwerwiegenden Verstoßes erfolgt stets ein dauerhafter Kontoausschluss, ohne, dass eine vorherige administrative Verwarnung erfolgt. Ein Absehen von Strafe ist nicht möglich, weil Ermessensentscheidungen bei besonders schwerwiegenden Verstößen ausgeschlossen sind. Artikel 9 (Verhältnismäßigkeit und Ermessen) ist nicht anwendbar.

7.3 Der Versuch ist regelwidrig.


Teil III: Administrative Maßnahmen

8.0 Verwarnungen und Maßregelungen

8.1 Administrative Verwarnungen erfolgen durch

  • 8.1.1 Ansprechen des Spielers mithilfe des spielinternen Admin-Textchats (@ TEXT),
  • 8.1.2 Nutzung der spielerbezogenen Verwarnfunktion (@warn),
  • 8.1.3 Suspendierung des Kontos (Artikel 10).

8.2 Einer Verwarnung gleichgestellt ist auch eine Maßregelung (wie etwa ein Kick), wenn sich aus dem Kontext für den Spieler ohne Weiteres ergeben muss, weshalb diese Maßregelung erfolgte.

8.3 Administrative Verwarnungen sind eine Woche lang gültig, nachdem sie ausgesprochen wurden.

8.4 Eine Verwarnung, die sich im Nachhinein als unbegründet erweist, kann nicht Grundlage für weitere Maßnahmen sein.

9.0 Verhältnismäßigkeit und Ermessen

9.1 Es soll stets die Verhältnismäßigkeit beim Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel berücksichtigt werden.

9.2 Zeigt ein Spieler, dem ein Verstoß gegen Artikel 6 (Schwerwiegende Regelverstöße) zur Last gelegt wird, sofortige Einsicht, dann ist von einer Sanktion abzusehen; es sei denn, der Administrator hält die Sanktion für dennoch erforderlich, etwa, weil der Spieler in der Vergangenheit mehrfach wegen gleicher oder ähnlicher Verstöße auffiel. Ist dies der Fall, muss dies gesondert begründet werden.

9.3 Sieht ein Administrator aufgrund seines Ermessens zulässigerweise von einer Maßnahme ab und ist dies für andere ersichtlich, entfaltet dies eine Bindungswirkung auch für andere Administratoren.

9.4 Im Übrigen kann ein Administrator von Maßnahmen absehen, wenn es sich um einen Verstoß gegen Artikel 5 bis 6 (Normale und schwerwiegende Regelverstöße) handelt und dem Spieler lediglich ein Versuch vorgeworfen werden kann.

10.0 Suspendierung

10.1 Spieler können im Rahmen der Verwarnung vorübergehend vom Spiel ausgeschlossen werden, ohne dass dies – abgesehen von der Wirkung der Verwarnung selbst – negative Auswirkungen auf das Konto hat.

10.2 Der Ausschluss ist aufzuheben, sobald der Spieler bestätigt hat, die Begründung zur Kenntnis genommen und verstanden zu haben.

10.3 Eine Suspendierung ist auch zulässig, wenn gerade noch kein regelwidriges Verhalten vorliegt, ein solches jedoch zu besorgen ist.

10.4 Die Verwarnung ist förmlich zu begründen.

11.0 Kontoausschlüsse

11.1 Kontoausschlüsse führen dazu, dass das betroffene Nutzerkonto überhaupt nicht oder nur noch erheblich eingeschränkt nutzbar ist. Derartige Ausschlüsse beziehen sich mit Ausnahme des Verbots der Umgehung von Kontoausschlüssen nicht auf eine bestimmte Person, sondern richten sich allein gegen das Nutzerkonto.

11.2 Kontoausschlüsse erfordern eine förmliche Begründung. Diese beschreibt – kurz, aber auch für Außenstehende nachvollziehbar – den Grund bzw. Sachverhalt, der zur Verhängung der Sanktion führte.

11.3 Die Begründung muss zudem die nötigen Nachweise oder Verweise auf Nachweise enthalten. Dies gilt nicht, wenn der Kontoauschluss automatisiert ohne menschliches Zutun veranlasst wurde und der Nachweis jedenfalls für die Dauer der Widerspruchsfrist (Artikel 13.1) in öffentlich zugänglichen Archiven oder Protokollen hinterlegt ist. Zulässige Nachweise sind Demos, Screenshots, Chatprotokolle, Metadaten und technische Auswertungen des Spielverhaltens.

11.4 Soweit ein Nachweis sensible Inhalte enthält (etwa pornographische oder sonst verstörende Inhalte oder Metadaten, die nicht zur Veröffentlichung bestimmte Daten enthalten), wird dieser in einem internen Bereich hinterlegt und ist nicht öffentlich abrufbar.

11.5 Kann die Begründung nicht umgehend erfolgen, muss sie innerhalb von 24 Stunden nachgereicht werden.

12.0 Personenbezogene Ausschlüsse

12.1 Ein Ausschluss, der sich auf eine bestimmte Person und nicht auf ein bestimmtes Benutzerkonto bezieht, gilt als Ausnahmeentscheidung, die nur in seltenen Fällen denkbar ist und kann insbesondere erfolgen im Falle

  • 12.1.1 einer fortwährenden Verletzung der Nutzungsbedingungen über einen längeren Zeitraum unter Zuhilfenahme mehrerer Benutzerkonten,
  • 12.1.2 eines gezielten Missbrauchs administrativer Befugnisse zum Nachteil oder Vorteil der eigenen oder anderer Personen,
  • 12.1.3 einer gezielten Belästigung von einzelnen Nutzern über einen längeren Zeitraum,
  • 12.1.4 einer indirekten oder direkten Billigung oder Drohung von bzw. mit Gewalt gegen andere Nutzer, Administratoren oder ihnen nahestehenden Personen. In Abweichung von dem Grundsatz, dass nur Handlungen auf den Plattformen des Betreibers Grundlage der Nutzungsbedingungen sein können (Artikel 1.1), ist es in diesem Falle nicht erforderlich, dass die Handlung öffentlich oder auf einer Plattform des Betreibers vorgenommen wurde.

12.2 Ein personenbezogener Ausschluss führt zum Ausschluss aller bestehenden und künftigen Benutzerkonten, die durch den Betroffenen genutzt werden.

12.3 Die Dauer oder Verlängerung eines personenbezogenen Ausschlusses selbst ist grundsätzlich auf einen Zeitraum von sechs Monaten bis vier Jahren zu befristen, wenn es nicht zwingend erforderlich erscheint, diesen auf unbestimmte Zeit zu verhängen. Die Frist beginnt von Neuem zu laufen, wenn der Betroffene versucht, den personenbezogenen Ausschluss durch Nutzung anderer Konten zu umgehen.

12.4 Ein auf unbestimmte Zeit oder auf mehr als zwei Jahre verhängter personenbezogener Ausschluss kann nach Ablauf von zwei Jahren auf Antrag des Betroffenen nachbefristet werden.

12.5 Wird ein personenbezogener Auschluss trotz Kenntnis des Betroffenen missachtet, kann dieser nach Androhung auf gerichtlichem Wege durchgesetzt werden. Die Androhung muss eine Belehrung darüber enthalten, dass mit einer gerichtlichen Durchsetzung unter Umständen erhebliche, im Vornherein nicht konkret absehbare, finanzielle Nachteile verbunden sein können.

12.6 Die Aufhebung oder der zeitliche Ablauf eines personenbezogenen Ausschlusses führt zur Aufhebung von Kontosperrungen, die ursächlich mit dem personenbezogenen Ausschluss in Verbindung stehen.


Teil IV: Spielerrechte

13.0 Widersprüche gegen Sanktionen

13.1 Gegen eine Sanktion kann der betroffene Spieler innerhalb von 60 Tagen einmalig Widerspruch einlegen. Erweist sich die Sanktion aufgrund des Widerspruchs für im Ergebnis als unbegründet, ist sie aufzuheben; andernfalls ist der Widerspruch zurückzuweisen. Die Aufhebung einer Maßnahme aufgrund eines Widerspruchs ist endgültig, es sei denn, sie erfolgte wegen eines besonders schwerwiegenden Verstoßes (Artikel 18.2).

13.2 Der Widerspruch muss förmlich eingelegt werden und eine Begründung darüber beinhalten, weshalb die Sanktion nach Ansicht des Beschwerdeführers ungerechtfertigterweise erfolgt ist. Mangelt es an einer Begründung, steht es im Ermessen des Administrators, den Widerspruch zu bearbeiten.

13.3 Zuständig für die Bearbeitung des Widerspruchs ist zunächst der Administrator, der die Maßnahme veranlasst hat. Die Frist für die Bearbeitung des Widerspruchs beträgt 48 Stunden. Wird die Frist überschritten, kann der Widerspruch von jedem anderen Administrator bearbeitet werden.

13.4 Der zuständige Administrator kann Annahme und Zurückweisung des Widerspruchs von der Stimme eines anderen Administrators abhängig machen oder die Bearbeitung ganz auf diesen übertragen, wenn dieser zustimmt (Vier-Augen-Prinzip).

13.5 Widersprüche gegen einen Kontoaussschluss können nicht auf die Behauptung gestützt werden, der Verstoß wäre von einem Dritten begangen worden, weil sich Kontoausschlüsse nur gegen das Nutzerkonto richten (Artikel 11.1).

13.6 Der Widerspruch ist ohne Sachprüfung zu verwerfen, wenn er unsachliche Äußerungen enthält und die beanstandete Sanktion nicht bereits offensichtlich unbegründet ist. In diesem Falle kann der Widerspruch nach einer Sperrfrist von zwei Wochen erneut eingereicht werden, solange hierdurch nicht die Gesamtfrist überschritten wird.

13.7 Ist eine Sanktion bereits offensichtlich unbegründet, ist diese auch ohne Widerspruch zu jeder Zeit von Amts wegen aufzuheben.

14.0 Anfechtung eines personenbezogenen Ausschlusses

14.1 Gegen die Entscheidung, einen personenbezogenen Ausschluss zu verhängen, kann der Betroffene so lange Widerspruch einlegen, wie der personenbezogene Ausschluss andauert. Erweist sich die Entscheidung aufgrund des Widerspruchs für im Ergebnis als unbegründet oder unverhältnismäßig, ist sie aufzuheben oder abzumildern; andernfalls ist der Widerspruch zurückzuweisen.

14.2 Wird dem Widerspruch nicht abgeholfen, kann der Betroffene nach von 14 Tagen einmalig Einspruch einlegen.

15.0 Individuelle Beschwerde gegen andere Spieler

15.1 Ein Spieler, der durch einen Regelverstoß gegen die Artikel 5.1.1 (Beleidigungen), 6.1.1 (Diskriminierende Äußerungen), 6.1.2 (Bedrohungen oder schwerwiegende Beleidigungen) durch einen anderen Spieler unmittelbar betroffen ist, kann eine Beschwerde gegen diesen Spieler einreichen.

15.2 Einschränkend gilt, dass mit Blick auf Artikel 5.1.1 grundsätzlich nur eine Beleidigung Gegenstand der Beschwerde sein kann, nicht aber ungebührliches Verhalten im weiten Sinne. Unhöflichkeiten und Provokationen reichen nicht aus, es sei denn, diese übersteigen ein noch hinnehmbares Maß.

15.3 Die Beschwerde kann förmlich noch am selben oder nächsten Tag eingereicht werden. Sie kann nicht zurückgenommen werden.

15.4 Die Beschwerde ist unzulässig, wenn es sich um wechselseitige Verstöße handelt.

15.5 Eine begründete Beschwerde führt dazu, dass der Täter so behandelt wird, als hätte er einen schwerwiegenden Verstoß (Artikel 6) begangen.

16.0 Streichung von Strikes

16.1 Ein Spieler, dessen Konto nicht dauerhaft ausgeschlossen ist, kann nach Ablauf einer bestimmten Frist beantragen, dass alle gegen sein Benutzerkonto verhängten Strikes gestrichen werden.

16.2 Liegt nur ein Strike gegen das Benutzerkonto vor, ist der Antrag zulässig ein Jahr, nachdem dieser ergangen ist; liegen zwei Strikes vor, dann beträgt die Frist zwei Jahre, nachdem der letzte ergangen ist.

16.3 Für ein einzelnes Benutzerkonto können unabhängig von der Anzahl der Anträge insgesamt nicht mehr als zwei Strikes gestrichen werden. Ein Antrag, mit dem diese absolute Beschränkung bei Entsprechung überschritten würde, ist unzulässig.

16.4 Der Antrag soll einstweilen abgelehnt werden, wenn der Spieler innerhalb der letzten drei Monate Regelverstöße begangen hat. In diesem Falle kann der Antrag nach drei Monaten erneut gestellt werden.

16.5 Eine Streichung führt nicht dazu, dass die mit dem Fall in Verbindung stehenden öffentlich zugänglichen Informationen entfernt werden.

16.6 Der Antrag kann von jedem Administrator bearbeitet werden.


Teil V: Sonstige Bestimmungen

17.0 Verjährung

17.1 Verfolgungsverjährung tritt ein

  • 17.1.1 bei Regelverstößen (Artikel 5) nach einer Woche,
  • 17.1.2 bei schwerwiegenden Regelverstößen (Artikel 6) nach 30 Tagen,
  • 17.1.3 bei besonders schwerwiegenden Verstößen (Artikel 7) nach einem Jahr.

17.2 Die Frist beginnt mit Beendigung des Verstoßes zu laufen.

18.0 Rechtskraft von Entscheidungen

18.1 Aufhebende Entscheidungen werden grundsätzlich erst nach 30 Tagen endgültig und können bis dahin revidiert werden.

18.2 Dies gilt nicht für Aufhebungen von Sanktionen, die aufgrund eines erfolgreichen Widerspruchs aufgehoben wurden, wenn die Sanktion aufgrund eines Verstoßes gegen die Artikel 4 bis 6 erfolgte. Eine solche Entscheidung ist endgültig und kann nicht rückgängig gemacht werden.

18.3 Dies gilt ebenso nicht für Entscheidungen, die nach den übrigen Bestimmungen als unanfechtbar gelten.

19.0 Verbot der Umgehung von Kontoausschlüssen

19.1 Die Umgehung eines aktiven vorübergehenden Kontoausschlusses führt dazu, dass das Konto, mit dessen Hilfe der Ausschluss umgangen wurde, mit der gleichen Sanktion belegt wird. Im Falle eines dauerhaften Kontoausschlusses ist eine Wartezeit von einem Jahr einzuhalten.

19.2 Ein aufgrund einer solchen Sanktion erfolgter Strike gegen das Zweitkonto kann nicht im Wege von Artikel 16 gestrichen werden.